Reisebericht Saint Jean de Losne nach Corre vom 29.07. - 01.08.2017

Gefahrene Strecke :

163,3 km

22,5 Motorstunden

24,5 Reisezeit an 3 Tagen

21 Schleusen

2 Tunnels

Saone
Die Saone war immer der meist befahrene Fluss Frankreichs. Sie hat ein sanftes Gefälle und fliesst regelmässig - bis auf Hochwasser, die das breite Tal zu einem See machen können. Die Saone ist auf einer Länge von 365 km kanalisiert, von Corre, der Verbindung zum Canal des Vosges bis zur Einmündung in die Rhone bei Lyon.  Vier bedeutende Kanäle münden in die Saone ein : der Canal entre Champagne et Bourgogne, der Canal du Rhone au Rhin, der Canal de Bourgogne und der Canal du Centre. 
Von Saint Jean de Losne stromaufwärts bis Auxonne ist der Fluss breit und für die Grossschifffahrt ausgebaut und so fahren hier Bargen, Schubverbände bis 3000 to und die zunehmend beliebter werdenden Kreuzfahrtschiffe, die bis zu 110 m lang sind.  
Die Strecke von Auxonne bis Corre  ist mit seiner unberührten Landschaft ein ideales Revier zum Wasserwandern. Der Fluss schlängelt sich träge durch reizende ländliche Gegenden. Die beiden Tunnels, SaintAlbin (681m) und Seveux-Savoyeux (643m) sind ein spezielles Erlebnis.   
Samstag 29. Juli
Nachdem wir am Freitag abend angereist sind, das Schiff beladen und reiseklar gemacht haben sind wir heute schon früh abfahrbereit. Das Wetter zeigt sich von der besten Seite, es ist schon sonnig mit Frühtemperaturen von 17°C. Wir legen um 08.20 Uhr ab und verlassen den Hafen H2O in Saint Jean de Losne. Es ist noch ruhig im Hafen und auch auf den vielen Mietbooten im Hafenteil von le Boat rührt sich noch praktisch nichts.  Die Santi lässt sich sehr gut manöverieren und es macht einen riesen Spass mit ihr loszufahren.  

- wir lassen Saint Jean de Losne hinter uns -

- es geht zügig voran Richtung Auxonne -

- Nach 17,5 km erreichen wir Auxonne. Die Stadt liegt am linken Ufer der Saone und ist der Hauptort des gleichnamigen Kantons -

Bei sonnigem Sommerwetter und mittlerweile 28°C verbringen wir unsere Mittagspause in Pontailler sur Saone. Unterhalb der Pont de Pontallier können wir bei den Stufen bequem anlegen. Ein Holländisches Paar liegt ebenfalls noch an den Stufen und nach ein paar Worten mit Ihnen machen wir
Kurz vor Gray, nach 61,2 km legen wir um fünf Uhr am le Port Saint Martin bei PK 281 an und beenden unseren ersten Reisetag. Ein gemütlicher Anlegesteg mit Wasser- und Elektroanschluss, ruhig gelegen und mit wenig Besuchern. Ideal für uns um mit Apollo laufen zu gehen. Nachdem Silvia den abmontierten Mast abgeschliffen hat und ich die Motorenkontrolle beendet habe lassen wir den abend bei einem Glas Wein ausklingen.  

- unser erster Reisetag ist zu ende -  

Sonntag 30. Juli
Auch heute meint es das Wetter gut mit uns. Ein idyllischer morgen an der Saone und gemäss Wettervorhersage dürfen wir einen sonnigen Tag mit Temperaturen bis zu 25°C erwarten. Wir machen uns für die Weiterfahrt bereit und legen um 08.15 Uhr ab Richtung Gray.  
Nach nur zwei Kilometer erreichen wir die Schleuse Nr. 16 unter der Pont de Pierre, einer sehr schönen Brücke über die Saone. Am rechten Ufer an den Liegeplätzen liegen einige schöne Boot. Wir sind bis jetzt das einzige Schiff unterwegs und können die Schleuse ohne Wartezeiten passieren.  

- Anfahrt auf die Schleuse Nr. 16 unter der Brücke von Grey -

- Pont de Pierre über die Saone -

- Ecluse Nr. 16 -

- Jachthafen in Gray -

Nach einer abwechslungsreichen Fahrt erreichen wir die Schleuse Nr. 13 Savoyeux vor dem Tunnel de Savoyeux und sind sehr gespannt auf die Tunnel Durchfahrt. Der Himmel hat sich schwarz zugezogen und es beginnt stark zu winden, das Gewitter wird uns jeden Moment erreichen. Auch die Temperatur ist rasant gesunken. Die Schleusenwärterin hat sich in ihr Häuschen zurück gezogen und beobachtet die Situation durch das Fenster.  

Während dem Schleusen beginnt es zu regnen und zu donnern. Wir fahren aus der Schleuse Richtung Tunnel, ziehen unsere Regenkleidung an und erreichen die Tunneleinfahrt gerade noch vor dem grossen Regen.  
Der Tunnel von Savoyeux ist 643 m lang, 4,70 m hoch und 7 m breit. Er funktioniert im Einbahnsystem und wird vom Personal der Schleuse Nr. 13 überwacht. Der Tunnel ist beleuchtet, aber es gibt keinen Laufsteg um bei einem Zwischenfall ins Freie zu gelangen. Es ist ein spezielles Erlebnis durch den Tunnel zu fahren.



- vollste Konzentration ;-)

- jetzt wären wir froh der Tunnel wäre noch etwas länger, das Gewitter ist jetzt direkt über uns -  

Das Gewitter verzieht sich rasch wieder und die Sonne kommt wieder zum Vorschein und es wird wieder schön warm. Nach der Ortschaft Soing bei PK 333 machen wir an einem Anlegesteg Mittagspause. Ich gehe mit dem Hund etwas spazieren während Silvia das Essen vorbereitet.  

- gemütliches Mittagessen an Bord, was will man mehr um zufrieden zu sein ? –  

Die Fahrt auf der Saone ist entspannend, die Gegend sehr schön und abwechslungsreich.  

- Eine weitere Schleuse voraus. Diese funktionieren mit Selbstbedienung und werden mittels Drehung an einer Stange die über dem Kanal hängt ausgelöst -

- wir erreichen die Schleuse Nr. 8 vor dem Tunnel de St. Albin -

Der Tunnel von Saint-Albin wurde 1877 fertig gestellt. Mit einer Länge von 680 m und einer Höhe von 4,11 m und Breite von 5,40 m ist es wichtig das Schiff immer schön in der mitte des Tunnels zu halten.  Die Zufahrt zum Tunnel führt durch einen langen Zugangskanal.  
Nach dem Tunnel erreichen wir Scey sur Saone wo wir nach 55 km im Port Plaisance Scey um fünf Uhr anlegen. Der Hafenmeister empfängt uns freundlich und weist uns an unseren Liegeplatz ein. Nachdem wir die üblichen Arbeiten an Bord erledigt haben machen wir es uns gemütlich.  Die Wettervorhersage für den morgigen Tag verspricht nicht so tolles Wetter. So entscheiden wir uns  früh loszufahren um vor den angesagten heftigen Regenfällen am nachmittag in Corre anzukommen. Aus diesem Grund ist heute auch beizeiten Lichterlöschen.    
Montag 31. Juli  
Heute sind wir früh aufgestanden um loszufahren. Wir getrauen uns aber kaum den Motor zu starten da ringsum noch alles schläft. So warten wir geduldig und leise bis um acht Uhr bevor wir ablegen.  Bei etwas mässiger Temperatur aber trockenem Wetter fahren wir los Richtung Corre. Dem Ziel und Liegeplatz bis zu unseren Ferien mitte August.  
Auf der Fahrt Richtung Port sur Saone begegnen wir nur zwei Schiffen. Es scheint fast so als wären die Kanalschiffer Langschläfer. Dabei ist morgendliche Stimmung auf dem Kanal einzigartig schön.   

- diese Ruhe und diese Stimmung früh morgens auf dem Kanal ist einfach herrlich. Da lohnt sich das frühe aufstehen allemal –    

Wir erreichen die Schleuse Nr. 4 Conflandey mit dem Wehr daneben

Vorbei an den Ortschaften Port Port-d'Atelier, Baulay, Montureux-lés-Baulay, Cendrecourt und Ormoy erreichen wir nach einer Fahrt von 47 km schon um halb drei unser Etappenziel. Den Yachthafen Marine de Corre. Ein sehr schön gelegener und liebevoll gepflegter Hafen liegt vor uns. Die Hafenmeisterin empfängt uns freundlich und zeigt uns unseren Liegeplatz. Die Anlegestelle für die Gästeboote sind absolut in einem Top Zustand und grosszügig bemessen. Es liegen etliche schöne Schiffe hier.

Für uns liegt der Hafen absolut ideal. Mit dem Auto kann man nah an den Steg fahren, was zum ein- und ausladen praktisch ist. Wir können schön laufen gehen und Apollo findet rasch den Weg ins Wasser. Die Infrastruktur und die Hafenanlage sind in einem sehr gepflegten Zustand und wir fühlen uns sofort "Sauwohl" hier.


Wir machen einen Erkundigungs Rundgang durch den Hafen und sehen uns die vielen Schiffe an. Auf den einen wird fleissig gearbeitet, geschliffen, geschweisst und geputzt und auf den anderen wird einfach die Ruhe und Sonnen genossen.


Apollo geniesst nach der Fahrt das laufen über die Wiese und vorallem das schwimmen und baden im Hafen.  

Dienstag 1. August

Heute fahre ich schon um 7.00 Uhr mit dem Taxi los nach Saint Jean de Losne um unser Auto nachzuholen. Die Fahrt mit dem Taxi Chauffeur gestaltet sich aufgrund meiner schlechten französisch Kentnisse etwas problematisch. Er erzählt und erklärt wie wild und ich verstehe nur einen Bruchteil davon. Aber mit viel Mühe und Verständniss und mit Hand und Fuss verstehen wir uns aber doch.  

Das wird mein nächstes Projekt sein das ich in Angruff nehmen werde – französisch lernen.


Nach 3,5 h und 320 km bin ich wieder zurück im Hafen von Corre. Den Rest des Tages verbringen wir damit den Mast nochmals zu schleifen und zu streichen, Schiff reinigen aussen und innen, Diesel und Wasser bunkern und einigen weiteren kleinen Arbeiten. Im laufe des nachmittags machen wir uns schweren Herzens auf den Heimweg da wir morgen wieder zur Arbeit müssen.    

Hier bleibt jetzt unser Schiff liegen bis zu den Ferien mitte August. Dann geht die Reise weiter über den Vogesenkanal via Nancy und Strasbourg nach Kembs.